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Neue obligatorische Hundekurse im Kanton Zürich

Ab dem 1. Juni 2025 gelten im Kanton Zürich die neuen obligatorischen Hundekurse.

Grundlage dafür bilden das revidierte Hundegesetz und die revidierte Hundeverordnung des Kantons Zürich. Mehr dazu kann der offiziellen Medienmitteilung entnommen werden.

Die neuen obligatorischen Hundekurse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Obligatorische theoretische Ausbildung

Die theoretische Ausbildung ist obligatorisch für Ersthundehaltende und wiedereinsteigende Hundehaltende. Das heisst, wer noch nie einen eigenen Hund hatte – oder die letzte Hundehaltung über 10 Jahre zurück liegt – muss den obligatorischen Theoriekurs besuchen und die zugehörige Prüfung bestehen.

Der Theoriekurs kann frühstens ein Jahr vor und spätestens zwei Monate nach Beginn der Hundehaltung absolviert werden. Er vermittelt Grundlagen zu Pflichten, Verantwortung und artgerechter Haltung. Der Kurs dauert mindestens zwei Stunden und ist frühestens ein Jahr vor und spätestens zwei Monate nach der Hundeanschaffung oder dem Zuzug in den Kanton zu absolvieren.

Als Vorbereitung für den Theoriekurs sowie das Bestehen der Theorieprüfung wird den Hundehaltenden sehr empfohlen, das kostenlose Booklet “Hundeausbildung Theorie” zu studieren.

Mehr über die obligatorische theoretische Ausbildung und das entsprechende Angebot von amicanis findest du hier

 


Obligatorische theoretische Prüfung

Wer das “Booklet Hundeausbildung Theorie” gelesen und den obligatorischen Theoriekurs besucht hat, ist gut vorbereitet und darf die “obligatorische Theoriekurs-Prüfung” mit gutem Gewissen antreten. Diese kann entweder bei einem vom Veterinäramt anerkannten Online-Anbieter oder physisch vor Ort bei einer Hundeschule abgelegt werden.

Die Prüfung dauert maximal 30 Minuten und gilt als bestanden, wenn 80% der Fragen korrekt beantwortet wurden. Falls die Prüfung nicht bestanden wird, kann sie so oft wie notwendig wiederholt werden.

Mehr über die obligatorische theoretische Prüfung und das entsprechende Angebot von amicanis findest du hier

 


Obligatorische praktische Ausbildung

Künftig müssen alle Hundehaltenden einen praktischen Ausbildungskurs absolvieren, unabhängig von der Grösse oder Rasse ihres Hundes.

Die Ausbildung soll die Halterinnen und Halter zur Grunderziehung des Hundes befähigen und das sichere Führen des Hundes auch in anspruchsvollen Alltagssituationen ermöglichen. Sie kann ab dem siebten Lebensmonat des Hundes begonnen und muss spätestens 12 Monate nach Beginn der Hundehaltung – oder dem Zuzug in den Kanton Zürich – abgeschlossen sein. Der obligatorische Praxiskurs dauert mind. 6 Lektionen à 60 Minuten. Für den erfolgreichen Abschluss der praktischen Ausbildung müssen alle vorgegebenen Lernziele vollständig erreicht werden. Ist dies nicht der Fall, sind weitere Lektionen erforderlich, bis alle Lernziele erreicht sind. Ausbildende dürfen den Ausweis explizit nur dann aushändigen, wenn das Mensch-Hund-Team alle Lernziele vollständig erreicht hat.

Als Vorbereitung für den Praxiskurs und das Erreichen der Lernziele wird Hundehaltenden sehr empfohlen, das Booklet “Hundeausbildung Theorie” zu studieren – selbst wenn sie vom Theoriekurs befreit waren (etwa, weil sie bereits nachweislich einen Hund hatten).

Wichtige Information:

Der obligatorische Praxiskurs ersetzt keine herkömmlichen Hundekurse! Im Gegenteil: die Hundeerziehung sollte lange vor dem obligatorischen Kurs begonnen werden, so dass im obligatorischen Kurs alles gut klappen kann!

Die sechs Lektionen des obligatorischen Praxiskurses allein reichen in der Regel nicht aus, um alle Lernziele von Grund auf aufzubauen, bzw. zu erreichen. Denn die Lernziele wurden vom Veterinäramt bewusst so festgelegt, dass sie ein gewisses Grundwissen und Engagement in der Hundeerziehung voraussetzen.

Hundehaltende sollten sich daher idealerweise ab der Übernahme ihres Hundes – unabhängig davon, ob es sich um einen Welpen, Junghund oder erwachsenen Hund handelt – aktiv mit dem Thema Hundeausbildung beschäftigen. Insbesondere für Ersthundehaltende empfiehlt sich der Besuch eines Welpen- und Junghundekurses bzw. eines vergleichbaren Kurses für erwachsene Hunde, bevor der obligatorische Praxiskurs angetreten wird. Erfahrene Hundehaltende mit fundierten Kenntnissen im (gewaltfreien) Hundetraining können ihren Hund natürlich auch eigenständig auf die Kursinhalte vorbereiten

Wir bieten den Kurs “BASICS: dein Start ins faire Hundetraining” an, um sich optimal auf den obligatorischen Kurs vorzubereiten. Dieser ist mit einem Junghunde- oder Erziehungskurs gleichzusetzen und daher ohnehin für jedes Mensch-Hund-Team sehr empfehlenswert – selbst für erfahrene Hundehaltende – die mit ihrem Hund einen guten Start in das gemeinsame Leben haben möchten.

Eine vollständige Auflistung aller Lernziele findest du HIER (ganz unten).

Mehr über die obligatorische praktische Ausbildung und das entsprechende Angebot von amicanis findest du hier

 


 

Auf der Webseite des Veterinäramtes finden sich viele Informationen sowie ein FAQ rund um die neuen obligatorischen Kurse.

 


 

Voraussetzungen für die Teilnahme an den neuen obligatorischen Hundekursen bei amicanis

      • Du freust dich darauf 🙂
      • Du möchtest v.a. über positive Verstärkung trainieren und freust dich, deinen Hund zu belohnen – auch mit Futter
      • Dein Hund hat keine Angst- oder Aggressionsprobleme gegenüber anderen Hunden/Menschen.*
      • Einhaltung der AGBs.

*Ist das zur Zeit der Fall: melde dich gerne und wir schauen das Thema an. Manchmal ist es einfach noch zu früh für einen Gruppenkurs – weil man den Hund damit nur überfordern würde. In einem privaten Coaching (oder einer Verhaltenstherapie) können wir schauen, wie du mit deinem Hund mit gezielten Management- und Trainingsmassnahmen an der Thematik trainieren kannst. Zudem könnten (falls Thema Hund) die Social Walks eine super Sache sein für euch, auch als Vorbereitung für den obligatorischen Gruppenkurs.

 


Welpenkurse

Welpenkurse werden somit ab dem 1. Juni 2025 nicht mehr obligatorisch sein. Das ist sehr bedauerlich, da gut strukturierte Welpenkurse echt ein unbezahlbarer Gewinn sind für die Sozialisierung mit Artgenossen. Warum eine gute Sozialisierung so wichtig ist, erfährt man z.B. im obligatorischen Theoriekurs – den man idealerweise weit vor der Anschaffung des Hundes besuchen sollte.

Wir möchten an dieser Stelle unbedingt darauf hinweisen, dass wir den Besuch eines gut strukturierten Welpenkurses – für alle Rassen/Mischlinge – weiterhin sehr empfehlen.

Achtet bei der Wahl der Welpenschule auf:

      • einen freundlichen Umgang mit Mensch und Hund
      • eine solide Grundausbildung sowie regelmässige Weiterbildungen der Trainer:innen (sollten auf der jeweiligen Homepage im Detail aufgeführt sein)
      • Training auf Basis der positiven Verstärkung
      • Ein gesunder Mix aus Hund-Hund-Interaktionen sowie ruhigen, konzentrierten Übungen mit dir
      • Sollte die Konstellation der anwesenden Welpen einmal nicht passend sein für ein gemeinsames Spiel, wird das Spiel auch mal ausgesetzt – dafür kommen andere tolle Übungen zum Zug. Sozialisieren heisst nicht zwingend spielen – da gehört noch viel mehr dazu.

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